Baustrukturerkundung und Metallobjekt-/Bombenblindgängerortung mittels aktiver Zeitbereichselektromagnetik (TDEM)
Mit dem geophysikalischen Potentialverfahren der Zeitbereichseletromagnetik (TDEM = Time Domain Elektromagnetik) erfolgt eine induktive Anregung räumlich begrenzter Untergrundbereiche. Die verursachten sekundären Magnetfelder werden im Empfänger als elektrische Spannungen im zeitlichen Verlauf, als sog. transiente Spannungen, gemessen. Mit fortschreitender Zeit werden zunehmende Tiefenwirkungen im Untergrund registriert.
Als aktives magnetisches Verfahren bietet die TDEM-Technologie den Vorteil, dass auch in schwierigem, anthropogen gestörtem Umfeld gearbeitet werden kann. Zielführende Datenakquisitionen können bis zu einem gewissen Grad auch bei eisenhaltigen Gesteinen (z.B. Basaltpflaster) und anthropogenen Auffüllungen (Bauschutt) durchgeführt werden. Bei Zäunen, Spundwänden, Baustrukturen, Rohrleitungen, Gleiskörpern o.ä. können auswertbare Datenaufnahmen und damit belastbare Aussagen bis dicht an diese Störobjekte heran erfolgen. Das Grundwasser stellt keine Behinderung dar.
Die Sondierungen sind dabei zerstörungsfrei, d.h. nicht in den Untergrund eingreifend. Daher kann auch in kontaminierten Flächen (Altlastenverdachtsflächen, Schadensfällen o.ä.) und baugrundtechnisch sensiblen Bereichen (Deichen, befestigten Flächen, konsolidierten Baufeldern o.ä.) gearbeitet werden. Aufgrund des relativ schnellen Messfortschritts können, beispielsweise auf Verkehrsflächen, langwierige Sperrungen vermeiden werden.
Die erreichbaren Erkundungstiefen hängen dabei maßgeblich vom Verhältnis der Größe des zu erkundenden Objekts oder Objektbereichs zur Überdeckungsmächtigkeit ab. Durch zeitliche Diskreditierung einzelner Spannungsantworten wird eine vertikale Auflösung nach sog. Pseudotiefen und damit eine Tiefenabschätzung möglich.